Wanderung durch das Wurzacher Ried

Um 11,45 Uhr trafen wir uns am Donaubad in Neu-Ulm, 19 Personen haben sich zu dieser Tour angemeldet. In Ulm war es noch neblig, doch bereits ab Laupheim war klar, dass es ein schöner Tag werden sollte.

Am Naturschutzzentrum in Bad Wurzach erwartet uns der Moorführer Herr Thomas Hoppe, um mit uns durch das Ried zu wandern. Bei schönstem Sonnenschein gingen wir gemeinsam los.
Zuerst führte uns der Weg durch den Kurpark der sich in zwei Teile gliedert. Der erste Teil wird gepflegt, und es hat Blumenbeete, Skulpturen und Spielplätze, im zweiten Teilbereich wird der Natur ein gesteuerter Freiraum gegeben. Es entstehen wieder naturnahe Wiesen, und es gibt hier dann den nahtlosen Übergang in das Riedgebiet.
Herr Hoppe erklärte uns ausführlich die Entstehung des Rieds, die Versuche der Menschen hier Torf abzubauen verbunden mit künstlicher Entwässerung, sowie letztendlich in neuerer Zeit die sehr kostspielige Wiedervernässung. In der Zwischenzeit hat der Biber diese Arbeit übernommen. An manchen Stelle sogar so stark daß der Mensch wiederum eingreifen muss, um eine totale Vernässung zu verhindern.
So ging es kreuz und quer durch das Gebiet, an einer Stelle bekamen wir demonstriert, dass an Stellen, an denen früher Torf abgebaut wurde, das Wasser unter der Grasnarbe bis zu 3,2 m tief ist. Hier könnte man also tatsächlich im Moor versinken. Nach zwei Stunden voller Informationen waren alle wieder vollständig am Kurhaus zurück.

Eine Gruppe von 8 Personen hatte dann noch Lust auf eine weitere kleine Wanderung bis zum großen Riedsee, der  Rest der Gruppe ging in Bad Wurzach in ein Café. Um 16.15 Uhr fuhren wir dann nach Gögglingen und ließen den Tag im Restaurant Halde ausklingen.

Text  :   Beate Wieland
Bilder : Beate Wieland, Brigitte Müller, Peter Kolb , Manfred Strauß

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Klettern am Stoss im Alpstein

Endlich brauchte man sich eine Woche vorher keine Gedanken über den Wetterbericht zu machen. Es war einfach nur perfekt.
Um 6.00 Uhr fuhren wir mit 5 Personen nach Unterwasser am Säntis, wo wir uns am Parkplatz Alp Laui noch mit 2 anderen Teilnehmern trafen. Der traumhaft gelegene Parkplatz mit Bach, Tischen und Bänken, WC und toller Lage auf immerhin schon 1072 m Höhe war auch gleichzeitig unser Nachtlager in unseren komfortablen Campern. Das Klettergebiet Stoss besteht aus mehreren Felsriegeln, meist  mit  vielen Wasserrillen und sehr griffigem rauen Kalkfels.
Gegen 9.30 Uhrwanderten wir in 1,5 Std hoch zu unseren ersten Touren. Immer hatten wir klaren Blick zu den Churfirsten und zum nahe liegenden Säntis. Die letzten Meter waren sehr steil und mühsam, doch schließlich standen wir vor dem Sektor Schattenwand, wo wir uns dann in den passenden Seilschaften  verteilten. Die Bedingungen waren traumhaft. Völlig alleine bei T-Shirt-Temperaturen kletterten wir lustige Touren wie  „De Billig Jakob“ (5b) „ Uusverkauf“ (5b) oder  „Tuusigfüessler“ (5a).

Manche Teilnehmer meinten, man könnte sich an so einer 5-Seillängen-Tour 6 Std lang beschäftigen, dann müsste der Tourenführer eine ausgiebige  Wartepause einlegen und  die erschöpften aber stolzen  Helden mit Stirnlampen für den langen Abstieg  versorgen. Alles war wieder gut, und wir hatten noch einen angenehmen und lustigen Grillabend an der Alp Laui.

Am Sonntag  war der Plan Sektor  Rhombusplatte und Gondor. Wieder wanderten wir eine gute Stunde steil hoch, diesmal  in Richtung Stoss. Wir teilten uns wieder in die gleichen Seilschaften auf und kletterten bei fast zu heißen Temperaturen Wasserrillen und Platten mit vollem Genuss. Der Zustieg zum Sektor Rhombusplatte verlangte ganz schön Schweiß und  Orientierungssinn, aber wir wurden durch eine gewaltige Tour „Auf Messers Schneide“ (5b) belohnt.

Wir hatten ein  gelungenes Kletterwochenende, das wir leider mit Stau auf der A96 beenden mussten.

Bericht: Harald Schick
Bilder: Hermann und Harry

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Wanderreise an die Costa Brava

In gespannter Erwartung machten sich am frühen Mittwoch Morgen 13 Wanderfreunde der Sektion auf den Weg nach Spanien. Zum einen machten die politischen Spannungen um die Abspaltung Kataloniens etwas Sorge, zum anderen war die Region nördlich von Barcelona für die ganze Gruppe Neuland.
Die Sorgen waren total unbegründet, die Vorfreude war berechtigt. Von den politischen Querelen bekam man nur in den Fernseh-Nachrichten etwas mit, und die Region an der „Wilden Küste“ bot den Wanderern imposante Landschaftseindrücke und genussvolle Touren duch bizarre Felsbuchten und auf aussichtsreiche Gipfel.

Mittwoch, 04.10.2017

Um 9 Uhr landete die Maschine in Barcelona. Hier wurden die beiden Kleinbusse in Empfang genommen und die 100 km lange Fahrt nach Platja d’Aro angetreten, wo die Gruppe im Hotel Aromar für die nächsten 10 Tage hervorragend untergebracht war. Als die Zimmer bezogen waren, machte man sich sofort auf zur ersten Wanderung, um die wilde Küste hautnah zu erleben. Sie führte stets nah am Meer über Strände und durch Felsbuchten auf dem Cami de Ronda in ständigem Auf und Ab vorbei an vielen reizvollen Plätzchen zum Cap de Roques Planes und durch die Randbereiche von Platja d’Aro wieder zurück zum Hotel.

Donnerstag, 05.10.2017

Die erste Tageswanderung führte die Gruppe ins 50 km nördlich gelegene Toroella de Montgri. Hier bildet die mittelalterliche Trutzburg des Castell de Montgris einen imposanten Blickfang. Es wurde auf steilen, felsigen Pfaden über den Coll de la Creu erreicht und bot von seinen zinnenbewehrten Mauern einen schönen Rundblick über die Ebene der Empordà mit ihrer mediterranen Strauchlandschaft mit niedrigem, meist stacheligem Bewuchs. Nach steilem Abstieg über Schrofen zum Coll d’en Garrigars ging es wieder aufwärts zum Puig Roig, dann weit hinab zu inzwischen bewachsenen Dünen und schließlich wieder hinauf zum Coll de Puig Roig. Vorbei am Wallfahrtsort Santa Caterina führte der Weg in den Talgrund und stieg dann wieder an zum Coll de la Creu, von wo es nicht mehr weit zurück nach Toroelle war.

Freitag, 06.10.2017

Startpunkt der Wanderung war heute das kleine Hafenstädchen Llafranc. Hier stieg der Wanderweg rasch aufwärts und führte durch Wald und landwirtschaftliche Flächen mit großen Olivenhainen und einigen Weinbergen. Ein steiler, ausgewaschener Pfad leitete dann hinab in den Ferienort Tamariu, wo es Zeit für die Mittagspause und einen Kaffee in einer Strandbar wurde.
Direkt am Strand begann wieder ein Camin de Ronda über Küstenfelsen, vorbei an einer tiefen Schlucht, über Steilklippen und schließlich auf steilem Pfad abwärts zur Cala Pedrosa, einer der vielen herrlichen Buchten. Durch eine urdwaldartig bewachsene Schlucht führte der Aufstieg hinauf zum Wehrturm von San Sebastià und von dort wieder abwärts an den Hafen von Llafranc.

Samstag, 07.10.2017

Der Leuchtturm am Cap de Creu am „Ende der Welt“ markiert den östlichsten Landpunkt Spaniens und ist deshalb ein beliebtes Ziel. Die Wanderung dorthin begann in Cadaqués und führte durch eine weitgehend unberührte Küstenlandschaft mit herber Schönheit und artenreicher Pflanzenwelt. Dazwischen ragten immer wieder erodierte Felsen in allen Farben aus der Garrique-Landschaft. Am Cap war dann die Idylle vorbei, denn es ist auch mit dem PKW erreichbar. So dauerte der Aufenthalt nur für die Zeit einer kurzen Einkehr, dann ging es auf dem Anmarschweg wieder zurück nach Cadaqués.

Sonntag, 08.10.2017

Der Jardi botanic am Cap Roig südlich von Llafranc war ASusgangspunkt für eine schöne Runwanderung . Sie führte zunächst durch dichte Wälder von Pinien und Korkeichen im Hinterland der Küste und erreichte dann das Meer an der Platja de Castell. Hier lohnte sich ein Abstecher zur „Baraca d’en Dali“, einer Steinhütte des Meisters für seine Gala. Auf aussichtsreichem Küstenpfad ging es dann zurück, wobei neben dem üblichen Auf und Ab ein großer Teil des Weges durch den am Wochenende gut besuchten FKK-Strand führte. Den Abschluss bildete dann ein Besuch im schön angelegten Jardi botanic, der mehr als 1000 mediterrane Pflanzen beherbergt.

Montag, 09.10.2017

Der Ort l’Estartit lockt das ganze Jahr Besucher an und war Ausgangspunkt der heutigen Wanderung. Sie führte entlang der wilden Steilküste über eine von dichter Macchia bewachsene Hochebene mit einigen Abstechern hinunter zu reizenden Buchten, die vom Land her nur zu Fuß erreichbar sind und anschließend wieder steile Aufstiege verlangen. Neben dem aussichtsreichen Cap de la Barre beeindruckten dabei vor allem die Felsbucht Port de Falaguer und die eng eingeschnittene Cala Pedrosa mit ihren Kiesstrand, an dem sich tatsächlich einige ins Wasser wagten – allerdings höchstens bis zu den Knien.

Dienstag, 10.10.2017

Heute führte die Fahrt ins Landesinnere in den Montseny-Nationalpark. Auf dem Coll Formic wurden nach kurvenricher Fahrt die Kleinbusse abgestellt, dann begann die Wanderung auf einen der Klassiker, den 1696 m hohen Matagalls. Mit uns unterwegs waren auch ca. 80 spanische Schüler/innen, was nicht gerade zur Stille beitrug.
Auf gut markierten Wegen stiegen wir steil hinauf, überschritten den Turó Gros de Santandreu und hatten nach 2 Std. das große Gipfelkreuz des Matagalls erreicht. Die Mittagspause verlegten wir allerdings an einen etwas ruhigeren Platz abseits des Gipfels. Auf dem Rücken der Hügelkette wanderten wir in leichtem Auf und Ab bis zur exponietren Kapelle Sant Miquel dels Barretons, wo der steile, schrofige Pfad hinunter zum Santuari de Sant Segimon hinabführte. Leider wurden wir aus der Klosteranlage mit wilden Beschimpfungen vertrieben, so dass wir die Anlage aus dem 16. Jh. nicht besichtigen konnten.

Mittwoch, 11.10.2017

Hinter Tossa de Mar steigen die grünen Bergzüge rasch in die Höhe und erreichen mit dem Puig de ses Cadiretes (518 m) einen ihrer höchsten Punkte. Der kleine Felsgipfel war Ziel der Bergwanderung, denn er überragt die Wälder genügend weit, um von seinem Gipfelfelsen und dem daneben stehenden Feuerwachtturm ein schönes Panorama über Land und Meer zu bieten.
Der Weg dorthin führte über ausgewaschene Sandpisten in reichlich komplizierter Wegführung zunächst zur Ruine der Kapelle „Mare de Déu de Gràcia“, deren Inneres von vielen selbstgebastelten Kreuzen verziert ist. Beim Weiterweg durch die Pinienwälder kamen die meisten auf den Geschmack der Erdbeerbäume, die hier dicht behängt in großer Anzahl vorkamen. Nach ausgiebigem Genuss der Aussicht ging es wieder zurück nach Tossa de Mar, wo sich ein kurzer Stadtbummel mit Einkehr anschloss.

Donnerstag, 12.10.2017

Die letzte Wanderung der Reise startete im Nachbarort von Platja d’Aro, dem kleinen Städtchen Sant Feliu de Guixols. Zunächst auf einem Camin de Ronda, später auf schmalen Sträßchen stiegen wir hinauf zur herrliche gelegenen Eremita von Sant Elm, wo der katalanische Schriftsteller Ferran Agulló 1908 den Begriff der „Costa Brava“ prägte. Nachdem wir von hier aus ein letztes Mal den Blick über die Küste genossen hatten, wanderten wir hinunter ins Val Mascanada und durch eine eigenartige Idylle aus Gärten und Feldern zurück in den Ort.

Freitag, 13.10.2017
Da unser Flug erst am Abend startete, blieb heute noch Zeit für „Urlaub“. Die meisten nutzten die Zeit für einen Bummel durch den Ort, einen Besuch auf dem Markt oder für den Einkauf von Mitbringseln. Um 14.30 Uhr fuhren wir los und erreichten in zügiger Fahrt Barcelona, wo wir uns durch den dichten Verkehr zum Flughafen kämpften.
Nach leichtem Chaos am Flughafen – Änderung des Check-In-Schalters ohne Information, kurzfristige Änderung des Gates – waren die letzten Hindernisse überwunden, und nach ruhigem Flug erreichten wir um 21.45 Uhr Stuttgart, wo schon der Bus für die Heimfahrt bereit stand.

Bericht + Bilder: Konne

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Seniorenwanderung am Forggensee

Am frühen Morgen machte sich die Rekordzahl von 24 Teilnehmern auf den Weg in den Königswinkel. Nach 1 1/2 Std war Schwangau, der Ausgangspunkt der von Karl Grauer geführten Herbstwanderung erreicht und bei  stahlendem Sonnenschein konnte die genussvolle Rundtour beginnen.
Vorbei an der Königs- und Kristall-Therme führte der Weg zunächst mit Blick auf Neuschwanstein, Tegelberg und Säuling nach Horn zum Beginn des Schwangauer Rundwegs. Auf diesem folgte die Gruppe dem Ufer des Forggensees, wobei sich immer wieder schöne Ausblicke auf die Tannheimer Berge boten und am gegenüber liegenden Ufer der Bau des König-Ludwig-Musicals zu sehen war.
Vorbei an Waltenhofen kam man zum Campingplatz von Brunnen und folgte jetzt der Brunner Ach auf dem König-Ludwig-Weg in Richtung Hohenschwangau. Leider war die Pöllatschlucht wegen großer Steinschlaggefahr immer noch gesperrt, so dass es im Tal nach Hohenschwangau weiter ging, wo sich auf dem großen Parkplatz die Autos der Besucher von Neuschwanstein drängten.
Mit Sicht auf die Königsschlösser wanderten die Laupheimer weiter nach Alterschrofen, wo sie wieder auf den Schwangauer Rundweg trafen, der sie zurück zum Startpunkt brachte. Nach einer Stärkung im Café „An der Ziller“ wurde dann zufrieden über den schönen Tag die Heimfahrt angetreten.

Bericht + Bilder: Konne

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Wanderung bei Blaubeuren

Die Höhlen im Achtal und die im Lonetal sind dieses Jahr in aller Munde, weil sie wegen ihrer steinzeitlichen Funde zum Weltkultur- Erbe ernannt wurden.

Unsere Wandergruppe begann die „Höhlen- Tour“ am Bahnhof Blaubeuren. Schon der Anstieg Richtung Weiler verlangte Trittsicherheit. Der steinige Weg war nämlich durch den Regen am Tag vorher glitschig geworden. Wir kamen durch das Felsenlabyrinth, an der „küssenden Sau“ vorbei und genossen von der Ruine  „Günzelsburg“ aus einen weiten Blick ins Achtal hinunter .Im Tal überquerten wir die Bundesstraße 492 und entdeckten im Waldhang auf der rechten Uferseite das Bruckfelsmassiv, in dem sich die Höhle „Geißenklösterle“ versteckte. Zur Zeit ist der Höhleneingang vergittert (wegen Raubgräbern).

Ab hier machten wir uns auf den Rückweg nach Blaubeuren. Zuerst auf weichem Waldboden, dann auf einem kiesigen Forstweg und an einer kleinen , namenlosen Höhle vorbei, immer auf halbem Hang. Also, ich finde, unsere Vorfahren hatten sich wirklich gute Wohnlagen ausgesucht!

Text      Dorle Schmid
Fotos    Brigitte Müller

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Wanderung über den Gäbris

Der Wetterbericht hatte gutes, sonniges Wetter versprochen, und so machten sich 12 Personen bestens gelaunt auf den Weg ins Appenzeller Land. Da störte es auch nicht, dass bei der Ankunft in Gais der Himmel noch wolkenverhangen war und ein frischer Wind wehte.
Vom Marktplatz aus machte sich die Gruppe auf den Weg, durchquerte das kleine Städtchen und wanderte durch feuchte Wiesen und Wald hinauf zum Sommerberg. Allerdings zwang leichter Nieselregen die Wanderer schon bald zum Anlegen der Regenkleidung. In Schwäbrig fand sich ein etwas geschützter Platz für die Mittagspause, die aber wegen kaltem Wind schnell ungemütlich wurde. So ging es bewaffnet mit Handschuhen und Mütze  bald weiter, vorbei am Gäbrissee und hinauf zum Berggasthaus Gäbris auf dem höchsten Punkt des gleichnamigen Hügels. Da die viel gerühmte Aussicht heute nur auf der Panoramatafel zu sehen war, suchte man sich sofort einen Platz in der geheizten Gaststube und genoss (zu Schweizer Preisen!) Kaffee, Apfelstrudel und warme Suppe.
Beim Weiterweg setzte rasch wieder der Regen ein. Die Wege durch die Viehweiden wurden immer sumpfiger, und so waren alle froh, als auf schmaler Teerstraße wieder Gais erreicht war. Bei der Heimfahrt hatte die nasse Kleidung Zeit zu trocknen, so dass bei der Schlusseinkehr in Diepoldshofen schon wieder beste Laune herrschte.

Bericht + Bilder: Konne

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Über das Gottesackerplateau

Am frühen Dienstag Morgen machten sich 13 Senioren/innen auf den Weg ins Kleinwalsertal, um die vier Wochen zuvor wegen Dauerregen abgesagte Tour über das Gottesackerplateau nachzuholen. Bei der Ankunft an der Auenhütte ließ der mit Baumaterial gefüllte Parkplatz schon erahnen, dass hier eine alpine Großbaustelle im Gange war: Es wird zur Zeit für den Skibetrieb eine neue Seilbahn gebaut.

Während nebenan reger Verkehr der Betonmischer herrschte, begann der Aufstieg auf neu angelegtem Wanderweg steil hinauf zur Ifenhütte. Nach knapp einer Stunde war diese Etappe geschafft und nach kurzer Schnaufpause wurde die Wanderung mit dem Weg hinauf zum „Bergadler“ fortgesetzt. Auch hier waren rege Bautätigkeiten zugange und so begann man ohne langen Aufenthalt mit dem Marsch über das riesige Karstgebiet des Gottesackerplateaus.

Das Gottesackerplateau zählt zu den größten und interessantesten Karstgebieten Europas. Über Milionen von Jahren hat das Wasser auffällige Rillen und Klüfte aus dem Schrattenkalk gelöst – so genannte „Karren“ . Das Wasser versickerte durch Spalten und Klüfte auch tief in den Kalk hinein und schuf dadurch zahlreiche Karsthöhlen auf dem Plateau.

Vorbei an unzähligen Löchern, Klüften, Spalten und über schmale Felsrippen führte die Wanderung durch das riesige Karstgebiet. Dabei beeindruckte neben der Formenvielfalt vor allem auch die Alpenflora, die in dieser kargen Landschaft immer wieder ein Fleckchen erobert hatte. So erreichte man schließlich die verfallene Gottesackeralm, die das Ende des „Unteren Gottesackerplateau“. Hier begann der lange Abstieg hinunter ins Kürental, der nochmals volle Aufmerksamkeit verlangte. Am Weg lag dabei nahe der Schneiderküren Alpe ein Jägerlager aus der Steinzeit, das 1999 entdeckt und ausgegraben wurde.
Nach dem langen Abstieg bot das Alpenhotel Küren eine willkommene Gelegenheit, sich zu erholen. Erst nachdem Kaffee und Kuchen genossen waren, wurden noch die letzten Meter zur Auenhütte bewältigt und die Heimfahrt angetreten.

Bericht + Bilder: Konne

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Via Alta Verzasca

Die Via Alta Verzasca ist eine mehrtägige anspruchsvolle Wanderung entlang der Gipfel, die das Verzascatal vom Tal des Ticino trennen. Die Via Alta verbindet 5 alpine Schutzhütten in 4 Tagesetappen miteinander. Die Anforderungen an die Begeher sind hoch. Die Schwierigkeiten erreichen den höchsten Schwierigkeitsgrad auf der sechstelligen Skala des SAC Auf den beiden südlichen Etappen, die wir begangen haben, T5 und T6 .Die Schutzhütten dazwischen sind unbewirtschaftet. Es sind alte Almen, die bestens umgebaut wurden zu Schutzhütten mit großem Komfort. Kochgelegenheit auf Gas und Holzherd, Essensproviant und Getränke sind gegen Bezahlung vorhanden. Toiletten mit Duschen, saubere Lager, rustikale einfache Inneneinrichtung. Die Hütten werden betreut vom SEV (Societa Escursionistica Verzachese ). Sie liegen auf ca. 2000 Meter Meereshöhe meist am Westhang in herrlicher Lage. Mehr unter Via Alta Verzasca- Wikipedia.

Sonntag, 20. August 2017

Am Sonntag starteten wir zu unserer Tour. Zu viert fuhren wir über den Bernardinopass und waren schon um 10.30 Uhr in Bellinzona. Leider war die Bergbahn, die uns zu unserem Ausgangspunkt auf 1300 Meter bringen sollte, überlastet. Somit konnten wir erst um 12.45 Uhr mitfahren. Von der Bergstation Monera (1300 m) wanderten wir in 90 Minuten hinauf zum Rifugio Albagno (1867 m). Bei herrlicher Sicht auf Luganer See und Lago Maggiore genossen wir hier eine Kaffeepause. Gleich nach dem Abmarsch versperrten uns wohl die schönsten Kühe der Schweiz den Weg. Die weitere Route führte uns über die Cima dell Uomo (2390 m) zur Capanna Borgna. Um 18.30 Uhr trafen wir dort ein. Die Hütte ist der Ausgangspunkt zur VAV von Süden. Insgesamt waren wir 12 Personen, die sich die Hütte teilen mussten. Bald gab es Spaghetti und Rotwein zum Abendessen. Nach Sonnenuntergang schlüpften wir ins Lager, um für den kommenden Tag gut ausgeruht zu sein.

Montag, 21 August 2017

Um 8 Uhr marschieren wir los. Heute erwartet uns eine der schwierigsten Etappen der VAV. Bei der Baitte Cazzane beginnt die blauweiße Markierung der VAV. In luftiger Höhe meist am Grat führt die Route über mehrere Gipfel über Pocione de Laghetti (2445m) und Poncione del Venn (2477m) zur am 7. August 2010 eingeweihten Hütte Capanna Cornovosa ( 1991m). Nach 8 Stunden erreichten wir um 16 Uhr die herrlich gelegene und bestens eingerichtete Hütte. Alle hatten die Ausgesetztheit und die Klettereien bis zum II. Grad gut überstanden. Nun konnte noch ein gemütlicher Nachmittagskaffee mit Siggis mitgetragener Linzer Torte genossen werden. Bis zum Abendessen war noch genügend Zeit zum Relaxen vor der Hütte. Um 19 Uhr gibt’s heute Linseneintopf. Mit insgesamt 5 weiteren Besuchern der Hütte verbringen wir einen netten Hüttenabend und sind kurz nach 21 Uhr im kuscheligen Lager.

Dienstag, 22 August 2017

Von der Capanna Cornovosa führt uns der Weg heute zur Capanna d’Efra. 8 bis 10 Stunden soll man dafür brauchen. Nebelschwaden ziehen noch um die Berggipfel. Nach 2 Stunden erreichen wir den ersten Gipfel, die Cima Lunga (2488 m ). DerNebel verzieht sich, und wir sehen die Viertausender des Wallis im Westen, Rheinwaldhorn und die Berge der Adulagruppe im Osten, im Süden den Lago Maggiore. Durch ein riesiges Schotterfeld führt der Weg nordseitig weiter zur Baitte de Rierna (2295 m). Hier machen wir Mittagsrast und genießen den Tiefblick in die 2000 Meter tieferen Täler. Auf schmalem Felsgrat in netter Kletterei erreichen wir bald die Cima di Rierna ( 2461 m ). Bis zum Cima de Gagnone (2515 m) müssen wir noch weiter am Grat entlang. Manchmal führt der Weg seitlich durch sehr steile Grasflanken. Edelweiß blühen direkt am Weg. Hohe Konzentration wird hier gefordert. Unten am Almboden sehen wir schon die Efrahütte. 100 Meter tiefer liegt der türkisfarbene Efrasee. Nach einem letzten schwierigen Abstieg im II. Schwierigkeitsgrad erreichen wir einen Sattel, von dem ein rot-weiß markierter Weg zur Hütte führt. 400 Höhenmeter sind es nun auf leichterem Weg hinunter zur herrlich gelegenen Efra Hütte (2039 m). Am Passo del Gagnone sehen wir nochmals auf den Grat, den wir die letzten Stunden überschritten haben. Bis zu 1200 Meter tief wäre man gestürzt. Um 17.30 Uhr erreichen wir nach fast 10 Stunden ziemlich ausgepowert die Efrahütte. Nachdem sich jeder erfrischt hat, genießen wir den wunderbaren Platz vor der Hütte am 5×2 m großen Granittisch. Nach dem köstlichen vegetarischen Risotto zum Abendessen bestaunen wir noch den Sonnenuntergang über den Tessiner Alpen im Westen. Die abendliche Kühle treibt uns bald in die wohlig warme Hütte. Nach einer etwas teuren aber sehr guten Flasche Tessiner Weines gehen wir bald ins Lager. Zur Efrahütte sind wir vor 2 Jahren von Norden gekommen. Nun haben wir den gesamten Weg begangen. Ich meine, es ist einer der schönsten und schwierigsten Höhenwege in den Alpen. Glückwunsch an die drei Frauen, die diese anspruchsvolle Tour so souverän mitgegangen sind .

Mittwoch 23.August
Um 7.45 Uhr sind wir abmarschbereit vor der Hütte. Die Sonne beleuchtet schon die Berge im Westen. 2 Stunden und 50 Minuten sind für den Abstieg nach Frasco angegeben. Da müssen wir uns ganz schön ranhalten um den Bus um10.30 Uhr zu erreichen. Nach 20 Minuten sind wir unten am Efrasee, der noch tief im Schatten liegt. Die morgendliche Kühle und der nur 17 Grad warme See laden nicht gerade zu einem Bad ein. Ab der Alpe Efra  führt der Weg meist durch Lärchenwald, vorbei an ein paar wunderschönen Wasserfällen hinunter in den Talboden. Die letzten 2 km geht’s fast eben hinunter nach Frasco auf 885 Metern. Um 10.15 Uhr sind wir an der Bushaltestelle und haben noch ein wenig Zeit zum Verschnaufen. Durchs Tal der grünen Verzasca fahren wir nun hinunter nach Locarno, zuletzt vorbei am Stausee von Vogorno. In Locarno müssen wir nochmal umsteigen, sitzen aber alsbald im Bus nach Bellinzona. 30 Grad Wärme hat es hier unten auf 200 Metern Meereshöhe, und wir sind froh, dass wir bald im klimatisierten Auto Richtung Heimat fahren. In einer schönen Gartenwirtschaft im Oberschwäbischen lassen wir die schönen Tage in den Tessiner Bergen ausklingen.

Bericht: Siggi Wehrle

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Wanderung zum Weiherkopf

Nach den Unwettern vom Freitag und dem Regen am Samstag präsentiert sich das Allgäu heute wieder mit bestem Bergwetter.

Mit der Hörnerbahn in Bolsterlang fahren 14 wanderlustige Senioren hinauf ins Wandergebiet. Oben angekommen teilen wir uns in 2 Gruppen, 8 Personen steigen auf  zum Weiherkopf,  die anderen 6 gehen den normalen Weg ohne Gipfel Richtung Berghaus Schwaben und über das Bolgental wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Am Gipfelkreuz vom Weiherkopf angekommen sehen wir – nichts !  Die Wolken haben sich verdichtet und wir haben keinerlei Aussicht, allerdings besteht  noch Hoffnung daß es später besser wird. Der Abstieg vom Weiherkopf erweist sich nach den Regenfällen als etwas rutschige Angelegenheit, wir müssen auf dem steilen Wurzelweg höllisch aufpassen.

Weiter geht es dann hinauf zum Großen Ochsenkopf.  Am Wegesrand gibt es jede Menge Heidelbeeren die wir uns natürlich schmecken lassen. Oben angekommen haben wir dann eine schöne Fernsicht hinüber zum Ifen und die Berge vom kleinen Walsertal, hinaus Richtung Kempten und auch in Richtung Oberstdorf ist die Wolkendecke verschwunden.

Nach einer kurzen Pause geht es dann über ein sehr feuchtes Hochmoor bergab zum Hauptwanderweg und nach kurzer Zeit zweigt der Weg ins Bolgental ab. Vorbei an der Oberen Bolgenalpe geht es bis zur Alpe Zunkleiten. Hier genehmigen wir uns eine kleine Kaffeepause. Die andere Gruppe ist hier schon vorbei und auf dem Weg zur Talstation.  Wir nehmen dann nicht den Weg über das Sonderdorfer Kreuz sondern laufen auf der Fahrstraße bergab bis zu einem Abzweig in die Schlucht der Bolgenach.

Hier erwartet uns ein kleines Abenteuer, beim Sturm ist eine Pappel abgebrochen und versperrt den Weg, allerdings ist unter dem Baum genug Platz daß wir hindurchhangeln können. Nach der Querung des Bachbettes gelangen wir dann zum herrlichen Bergblickweg, der uns in immer leichten Auf-  und Abstiegen zur Talstation der Hörnerbahn bringt. Dort erwarten uns schon unsere 6 Kameraden und wir fahren gemeinsam nach Ofterschwang. Im Gasthof „Schlitte Hitte“  kehren wir ein und lassen den Tag nochmals Revue passieren, bevor wir zurück nach Ulm fahren.

Text:    Beate Wieland
Bilder: Brigitte Müller,  Beate Wieland

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Hochtouren in der Reichenspitzgruppe

Aufgrund des Wetters starteten wir einen Tag später als geplant Richtung Zillertal, um einige Gipfel in der Reichenspitzgruppe zu besteigen. Erfreulicherweise konnten fast alle Teilnehmer die Terminverschiebung einrichten, und so trafen wir uns zu acht in Vöhringen. Im Dauerregen fuhren oder standen (der Verkehrslage geschuldet) wir eher über den Fernpass und erreichten so gegen 16:30 Uhr den Ausgangspunkt Bärenbad unterhalb des Stausees Zillergründl. Schnell fertig gepackt und die Bergschuhe geschnürt nahm uns der Bus bis zur Staumauerkrone mit. Von leichtem Nieselregen und hoher Luftfeuchtigkeit ließen wir uns die gute Laune nicht verderben und stiegen rasch zur Plauener Hütte (2362 m) auf. Erste Bewährungsprobe: den reißenden Gebirgsbach nur auf einem Holzbrett balancierend zu überqueren. Für alle Teilnehmer kein Problem und so wurden wir um 19 Uhr auf der Hütte mit einem reichhaltigen Abendessen begrüßt.

Nach ausführlicher Tourenbesprechung mit dem Hüttenwirt kamen wir zu dem Entschluss, aufgrund der Steinschlaggefahr und eventuellem Blankeis an der Reichenspitze lieber den Kuchelmooskopf (3214 m) und die Wildgerlosspitze (3280 m) aufs Programm zu setzen. Obwohl die Wetterprognose für Sonntag recht positiv war, hatten wir viel Nebel, schlechte Sicht und nur sehr wenig Sonne. Von der Hütte stiegen wir auf gut markiertem Weg über eine Gletschermoräne zum Kuchelmoosferner auf. Hier hieß es Steigeisen anlegen und über 30-35 ° steiles Gelände den ersten Aufschwung zu überqueren. Danach stiegen wir über das flache Gletscherbecken und einen anschließenden Steilhang in den Sattel zwischen Kuchelmooskopf und Wildgerlosspitze auf. Nach dem Überqueren einer Schneebrücke legten wir die letzten paar Meter zum Kuchelmooskopf in leichter Kletterei zurück. Durch die Schneeauflage nicht ganz so leicht, aber für keinen von uns ein Problem. So erreichten wir gegen 12 Uhr den Gipfel und hofften auf ein Aufreißen der Wolken – vergeblich. Nach kurzer Lagebesprechung entschieden wir uns, die Wildgerlosspitze im Abstieg links liegen zu lassen und auf dem Gletscher unsere Kenntnisse in der Spaltenbergung aufzufrischen. Gesagt getan und wir hatten eine eindrucksvolle Spalte gefunden. Nach einigen Durchgängen machten wir uns auf den Rückweg zur Hütte, wo uns wieder ein leckeres Abendessen erwartete.

Ziel für den dritten Tag war die schnee- und eisfreie Zillerplattenspitze (3147 m), bevor wir uns wieder auf den Heimweg begaben. Mit leichtem Gepäck machten wir uns über den Marcherkopf Richtung Heiliggeistjöchl (Übergang ins Ahrntal) auf, bevor wir links in die Zillerplattenscharte aufstiegen. Zuerst den Hang entlang und dann 400 Höhnmeter weiter oben erreichten wir nach ca. 2,5 h die Zillerplattenscharte mit kurzen (durch Wolken verdeckten) Ausblicken Richtung Großvenediger und die Hohen Tauern. Dem nun weglosen Südgrat folgten wir bis zum Gipfel der Zillerplattenspitze, wo wir uns nur kurz aufhielten. Konzentriert machten wir uns wieder an den Abstieg, der durch leichte Kletterei mit teilweise sehr losem Gestein geprägt war. Ab der Zillerplattenscharte ging es zurück auf den Höhenweg, von wo wir uns recht zügig zurück zur Hütte aufmachten. Nach einem kurzen Zwischenstopp ging es flott weiter zur Staumauerkrone, wo wir den Bus auf die Minute genau erreichten. Die Heimfahrt nach einer zünftigen Jause auf der Bärenbaldalm verlief staufrei und ohne Probleme.

Danke an die Teilnehmer und insbesondere Michael für den reibungslosen Ablauf und das schöne verlängerte Wochenende auf der Plauener Hütte.

Bericht: Lisa Riegel
Bilder: Lisa Riegel, Uve Roscher, Thomas Löffler

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