Palmweg zum Iselerplatz

Bei der Erwähnung des Palmweges sieht man meist nur fragende Gesichter. „Wo soll das sein?“, ist dann die übliche Frage. Auch den Senioren aus Laupheim ging es da nicht anders, denn Weg von Bad Hindelang hinauf zum Iselerplatz war auch ihnen total unbekannt. Dabei bietet diese Weganlage, die ursprünglich für die Holzbewirtschaftung aus dem Fels gebrochen wurde, einen aussichtsreichen Aufstieg zur schön gelegenen Iselerplatz-Hütte am Rande der Liftanlagen von Oberjoch.
Die 16-köpfige Gruppe der Laupheimer Senioren startete am Parkplatz des Hotels „Prinz-Luitpold-Bad“ in Bad Hindelang bei optimalen Wetterbedingungen. Bei angenehmen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein ging es nach einem kurzen Stück auf dem „Weg der Liebe“ zum ersten Höhepunkt des Tages: dem Schleierfall. Die Schneeschmelze und ein kräftiger Regenguss in der Nacht hatten dafür gesorgt, dass gewaltige Wassermengen über die Felswand stürzten und den Felskessel mit kräftigem Rauschen füllten. In angenehmer, gleichmäßiger Steigung gewannen die Wanderer auf dem toll angelegten Steig rasch an Höhe, wobei die Aussicht zunehmend besser wurde. Im Tal lag Hindelang, dahinter erhob sich die noch schneebedeckte Nagelfluhkette und über dem Tal von Hinterstein ragten Breitenberg, Rotspitze und Großer Daumen in den Himmel. So mussten immer wieder kurze Stopps eingelegt werden, um diese Ausblicke zu genießen, zumal am Wegrand zusätzlich Maiglöckchen, Waldvögelein, Akeleien, Knabenkräuter und sogar blühender Frauenschuh die Blicke auf sich zogen. Nachdem auch noch der Kampf durch umgestürzte Bäume bewältigt war, erreichte die Gruppe die Iselerplatzhütte. Zwar war die Hütte geschlossen, aber aus den vorhandenen Klappstühlen und –tischen wurde schnell ein Platz für die ausgiebige Mittagspause gezaubert.
Frisch gestärkt waren die wenigen Meter zur Bergstation der Iselerbahn rasch bewältigt und es begann der Höhenweg zur Wiedhagalpe. Die Schneefelder, vor denen uns entgegen kommende Wanderer dringend gewarnt hatten, entpuppten sich als völlig harmlos und boten beim Weg durch das Iselerkar einen genussvollen Abstieg. Auf ausgewaschenem Pfad ging es vorbei an Wiedhagalpe und Speichersee und hinunter zur Gundalpe. Ein Almweg, der später in eine Almstraße überging führte dann zur Unteren Ochsenalpe. Hier waren schon die Plätze für die Wanderer reserviert, und so konnte man bei schöner Aussicht den Durst stillen und leckeren Kuchen genießen.
Das letzte Stück des Abstiegs folgte dem Tobelbach, einem völlig unbekannten Kleinod. Über viele Felsstufen stürzt der Bach laut rauschen ins Tal, begleitet von einem bestens angelegten und gesicherten Wanderpfad. Für einige war dieser Wegabschnitt der Höhepunkt des Tages. Nach 4 ½ Stunden Gehzeit und 800 Hm endete der Weg wieder beim „Prinz-Luitplod-Bad“ und zufrieden mit einer schönen Tour wurde die Heimfahrt angetreten.

Bericht + Bilder: Konne

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