Märzenbecher im Söflinger Klosterwald

Der Wind hatte wieder etwas aufgefrischt und die Wolken weg geputzt. So hatten wir einen herrlichen Blick vom Parkplatz am Klosterwald auf Münster und Innenstadt.
Von hier aus gab uns Peter Kolb erst einmal eine Einführung in das Gelände und die Flurbezeichnungen. So erfuhren wir, dass wir auf dem „Gremm’lfeng‘r Wäagle“ standen mit Blick auf „En d’r Schiaßbah“ und „Kug’lfang“, ein Hinweis auf ehemalige militärische Schießübungsanlagen. Die Kugeln verfehlten wohl häufiger ihr Ziel und landeten in der Parzelle „Kugelfang“, wo man noch heute gelegentlich welche findet.
Die Bezeichnungen „Lange Weidach“ und „Lausbrunnen“ weisen auf wasserreiches Gebiet beim Maienwald hin. Wo Weiden stehen, gibt es auch Wasser und den „Lausbrunnen“, der auf das mittelhochdeutsche Wort lûze =Versteck/Lauer hinweist, versteht man. Der Wasserreichtum ist auf den “tertiären Quellhorizont“, eine geologische Besonderheit, zurückzuführen. Genaueres ist der in einer Senke vor dem Klosterwald angebrachten Hinweistafel zu entnehmen. Diese hatte Peter vor einiger Zeit im Gestrüpp aufgefunden und dafür gesorgt, dass sie wieder befestigt und zugänglich wurde.
Am Waldrand und im lichten Wald fanden wir dann auch viele Märzenbecher, Schneeglöckchen und Scilla. Von der Ferne hatten sie noch wie Schneeflecken ausgesehen.
Über das „Hochsträß“, vorbei an der „Gerd-Walter-Linde“  die jener zum Dank für glückliche Heimkehr aus dem II. Welt-Krieg gepflanzt hatte, und der Panoramatafel erreichten wir eilends den windgeschützten Wald.

Im Gasthof „Butzental“ kehrten wir ein und wurden vom Wirt hervorragend versorgt, wie vor uns schon Generationen von Ulmern.

Bericht: Ingrid Scheib

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