Winterwanderung bei Bollingen

Petrus wusste auch am Vormittag noch nicht so recht, was für Wetter er uns bereiten sollte. Bis zum Mittag hatte es noch etwas genieselt und es war auf alle Fälle eher „Kälte- und weniger Nässeschutz“ angezeigt. Am Treffpunkt Dornstädter Wanderparkplatz zeigte es sich dann, wer am besten vorbereitet war. Neidvoll musste ich erkennen, dass eine Teilnehmerin einen originalen griechischen Hirtenmantel trug, handgewalkter Loden mit Kapuze! Das war doch der Mantel, welchen wir 1987 bei der Jubiläumsausfahrt in Kalambaka bei den Meteora-Klöstern gemeinsam ausgesucht hatten !!

Im Schutz der Häuser erreichten wir den Ortsrand und erlebten, was so ein richtiger Ostwind kann. Die Mützen wurden weiter ins Gesicht und die Schals über die Ohren gezogen. So stapften wir durch den Schnee Richtung Bollingen. Nach kurzer Zeit hatten wir die Baustelle der neuen Bahntrasse erreicht. Der Bau ist schon weit fortgeschritten, und so können auch wir Senioren hoffen, dort noch eines Tages mit dem Zug zu fahren. Dankbar waren wir, als der Weg Richtung Tomerdingen in eine Unterführung unter der künftigen Bahnstrecke und der Autobahn abbog. Dort war der Wind abgehalten und es war deutlich wärmer. Als wir dann eine Abkürzung nach Dornstadt entdeckten, nahmen wir diese dankbar an und trafen nach knapp drei Stunden wieder am Parkplatz ein.

Die anschließende Einkehr im Gasthaus „Am Berg“ in Temmenhausen hat uns dann deutlich belebt und führte zu munteren Gesprächen. Bei der Heimfahrt hatte heftiges Schneetreiben eingesetzt, welches in der Nacht auf der Autobahn zu chaotischen Zuständen führte. Wir aber waren zum Glück in der Gegenrichtung unterwegs.

Ingrid Scheib

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