Durch das Höllental zum Osterfelderkopf

Heute stand die erste Sektionstour von Werner Jung auf dem Programm. Werner Jung ist seit letztem Jahr als Wanderführer bei uns in der Sektion engagiert und aktiv und seine  Premiere  führte ins Wettersteingebirge, genauer gesagt durch das Höllental zum Osterfelderkopf unterhalb der Alpspitze. Eine Gruppe von insgesamt 13 Teilnehmern nahm diese schöne und erlebnisreiche Wanderung in Angriff. Um es vorwegzunehmen: Werner hat seine Feuertaufe bestanden, die Premiere ist gelungen, und wir freuen uns schon auf eine Fortsetzung mit weiteren schönen Unternehmungen und Touren.

Schönstes Bergwetter, eine gut geplante Tour, gut gelaunte und gut trainierte Mitgeher oder besser gesagt Mitgeherinnen, denn das weibliche Geschlecht war mal wieder deutlich in der Überzahl, die schöne Bergwelt mit einer Gruppe erleben, eine homogene Gruppe, unfallfreier Verlauf, was will man mehr.
Um  6:00 Uhr trafen sich die Teilnehmer aus der Ulmer Gegend zur Abfahrt auf die A7 Richtung Garmisch. In  Illertissen bzw. Berkheim stießen noch weitere Freunde aus Laupheim zur Gruppe. Nach gut zweieinhalb Stunden problemloser Fahrt erreichte man den Parkplatz der Alpsitzbahn, wo die Fahrzeuge abgestellt wurden. Ein gut gewählter Platz, wie sich später am Ende des Tages herausstellen sollte.
Bevor es mit der Wanderung losging, bat Werner die Gruppe erstmal zur Aufstellung in einer lockeren Runde. Werner stellte zuerst sich selber und dann den geplanten Verlauf der Tour vor. Verhaltensregeln für die Tour wurden aufgefrischt und gymnastische Aufwärmübungen durchgeführt. Die Bemerkung Werners, dass er unter anderem einen sportlichen Hintergrund im Leistungssport mit Kunstturnen, Marathon und Zehnkampf hat, brachte vielleicht einige zum Nachdenken. Ob das gut geht…..

Der Weg führte zunächst im Tal Richtung Hammersbach und dann durch das Höllental und die Höllentalklamm zur Höllentalangerhütte, 1387 m hoch gelegen. Nach den heftigen Unwettern der vorausgegangenen Tage war man gespannt, wie die Klamm zu begehen sein wird. Die benachbarte Partnachklamm hatte es die Tage zuvor ziemlich verwüstet, sie ist aktuell und voraussichtlich noch für das ganze Jahr nicht mehr geöffnet. Aber bei uns ging alles gut. Nach dem Durchschreiten der Klamm über Brücken und Tunnels teilte sich die Gruppe für kurze Zeit. Die Mehrzahl der Teilnehmer erlief sich mit Werner zusammen noch einen Bonus-Track, indem sie das Spektakel der Klamm auf dem  sogenannten Leitersteig  noch einmal von oben erkundeten. Franz, Gertrud, Karl-Heinz und Irma verzichteten auf diese Zugabe und strebten als Vorhut direkt der Höllentalangerhütte zu, wo eine längere Rast eingelegt werden konnte. Rings um die Hütte, oder soll man sagen der neu errichteten Servicestation Höllentalangerhütte herrschte bereits großer Betrieb. Kein Wunder bei dem schönen Wetter und der erst vor kurzem erfolgten Saisoneröffnung der Hütte. Nach ca. einer Stunde Aufenthalt auf der sonnigen Terrasse stießen dann auch die Bonus-Tracker wieder dazu.

Gemeinsam wurde dann nach dem Mittag der zweite, etwas anstrengendere Teil der Tour in Angriff genommen, der Aufstieg über den Rindersteig zum Höllentor. 800 Höhenmeter standen uns bevor, teilweise steil bergan, aber immer kurzweilig. Oben in der Scharte am Höllentor angekommen, der Name ist etwas unpassend, erwartete uns keineswegs das Tor zur Hölle, sondern ein wunderbarer Ausblick gen Osten zum Schachen , Wettersteinwand und  Meilerhütte.
Nach einer kurzen Rast stiegen wir hinab zur Bergstation der Alpspitzbahn. Der schroffe Gegensatz zwischen dem geruhsamen, ruhigen und landschaftlich beeindruckenden Aufstieg über den Rindersteig und dem  Eintritt in die touristisch stark mit Bergbahnen, Liften und Aussichtsplattformen ( AlpspiX )  erschlossenen  Zone unterhalb der Alpspitze hat manche von uns ein wenig zum Nachdenken gebracht. Und doch darf gesagt werden, dass wir eigentlich ganz froh waren, dass zum Abstieg ins Tal, ca. 1200 Höhenmeter, die mechanischen Abstiegshilfen in Anspruch genommen werden konnten. So manches Knie, wenn ich an den Verfasser dieser Zeilen denke, hat nicht widersprochen.Am Ende  zeigte sich, dass der Startpunkt  unserer Tour gut gewählt war. Nur noch wenige Schritte waren es bis zu unseren abgestellten Fahrzeugen.

Die Teilnehmer bedanken  sich bei  Werner Jung für die umsichtige, souveräne und unterhaltsame Führung. Einhelliger Tenor:  Es hat Spaß und bei einigen auch Appetit auf mehr gemacht. Dazu besteht dann im Laufe des Bergsommers noch reichlich Gelegenheit. Ein Blick in unser Tourenprogramm lohnt allemal.

Bericht: Karl –Heinz Schmid

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